Marktgemeinde Reutte

Die Marktgemeinde Reutte liegt in der nordwestlichsten Ecke Tirols. Die stattlichen Bürgerhäuser mit prächtigen Giebeln, Erkern und Lüftlmalereien und die traditionellen Gasthäuser schaffen eine reizvolle Mischung von bewegter Vergangenheit und lebendiger Gegenwart.

  • Meereshöhe: 853 m
  • Einwohner: 6.980
  • Fläche: 100,92 km²
  • Einwohnerdichte: 69 Einw. pro km²
  • Ortsteile: Ammerwald, Archbach-Siedlung, Dr.-Schwarzkopf-Siedlung, Klause, Sonnenbichl, Südtirolersiedlung, Tränkesiedlung

Ihren Wohlstand verdankten viele Reuttener dem Salzhandel. Das Salz aus Hall in Tirol machte auf seinem Weg in den Bodenseeraum und in die Schweiz in Reutte Halt, wo das „weiße Gold“ über Nacht eingelagert wurde. Alle Berufsgruppen – Bauern, Handwerker, Wirte, Händler – verdienten an diesem Wirtschaftszweig.

Die 1464 zwischen Reutte und Lechaschau erbaute Lechbrücke ermöglichte eine gefahrlose Überquerung des gefährlichen Wildflusses. Der Zusammenbruch des Salzhandels führte dann zu großer Not. Viele Männer mussten vom Frühling bis Herbst als Saisonarbeiter ins Ausland ziehen, Kinder wurden als sogenannte „Schwabenkinder“ ins Allgäu zum Hüten des Viehs, zur Mithilfe auf Bauernhöfen und zur Kinderbetreuung verschickt.

Seit den fünfziger Jahren bis heute hat Reutte dank seiner zentralen Stellung und seiner Verkehrslage einen ungeheuren Aufschwung erlebt. Die einst vorherrschende landwirtschaftliche Struktur im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben ist verschwunden. Handel, Gewerbe, Industrie, Tourismus und Verwaltung sind heute die Merkmale des Bezirkshauptortes.