highline179 Bau & Inbetriebnahme

Schon der Bau der highline179 kann als spektakulär bezeichnet werden, waren von Seiten der ausführenden Arbeiter doch einiges an Schwindelfreiheit und Mut erforderlich, um dieses Projekt zu bewältigen. Der Plan war es, den Bau mit minimalen Eingriffen in die Natur durchzuführen.

 

Die fertige Konstruktion sollte schlank und schmal sein, um sich optimal in die umliegende Naturkulisse einzuschmiegen. Die Aufgabe an die Konstrukteure war außerdem, die highline179 so zu bauen, dass bereits eine Person sie beim Betreten zum Schwingen bringt, diese Schwingung aber auch bei der maximal erlaubten Personenanzahl auf der Brücke nicht verlorengeht.

Genau diese Eigenschaften spiegeln sich in der Bezeichnung Tibet-Style wider: freitragend, leicht und schwingend.

  • Am 7. Mai 2014 bei kühlen Temperaturen und Regen war es dann soweit: die Bauarbeiten wurden mit dem Spatenstich offiziell eingeleitet. Bäume mussten gefällt werden, der darunterliegende Humus wurde abgezogen, bald darauf stieß man auf Fels.
     
  • Das Fundament wurde errichtet. Danach begann die Verankerung der Brücke. Vier Ankerblöcke aus Beton je Seite, also acht insgesamt, wurden errichtet.
     
  • Die Betonarbeiten auf der Fort Claudia Seite konnten wie gewohnt mit Mischwagen und Pumpe ausgeführt werden, die gegenüberliegende Seite war nur per Hubschrauber erreichbar. Durch die Ankerblöcke führten Leerverrohrungen, um die anschließend verwendeten Bohranker zu führen.
     
  • Diese Anker wurden dann mittels Zementsuspension mit dem darunterliegenden Fels verbunden. Somit war die Verankerung abgeschlossen.
     
  • Anschließend wurden verzinkte Stahlstützen errichtet. Die Stützen waren derart riesig, dass sie nicht in die vorhandenen Zinkbäder passten. Sie mussten in der Mitte geteilt und dann verzinkt werden. Erst vor Ort wurden sie dann wieder zusammengesetzt: eine unglaubliche Anzahl von 950 Schrauben wurde dafür benötigt.
     
  • So weit, so gut. Die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten: die Verbindung der beiden Widerlager Ehrenberg und Fort Claudia stand an. Um diese zu vollziehen, wurde ein Silk mit einer Drohne von Fort Claudia Richtung Ruine Ehrenberg geflogen. Als dies glückte, wurden an diesem Silk immer dickere Hanfseile über das Tal gezogen, bis man schlussendlich die Tragseile befestigen konnte. Die 60 mm Tragseile sind so stark, dass eines davon eine Boeing 747 halten könnte.
     
  • Danach konnte mit der Brückenmontage begonnen werden. Die einzelnen Elemente wurden von der Fort Claudia Seite Richtung Ehrenberg der Reihe nach eingesetzt, bis die Verbindung der beiden Talseiten schlussendlich gegeben war. Ein sehr emotionaler Moment für sämtliche Baubeteiligte, da sich der Traum verwirklichte und das nahezu unmöglich scheinende plötzlich Realität wurde.
     
  • Als Sicherheitsmaßnahme wurde die unter der highline179 verlaufende Bundesstraße B179 im potentiell gefährdeten Bereich während der gesamten Bauzeit eingehaust, damit der Verkehr ungestört fließen konnte.

Weitere Erlebnisse